Review: Jack Wolfskin ACS Photopack Pro – Fotorucksack im Test

Viele Jahre hat man sich selbst die Frage gestellt, was braucht man für seine Fotoausrüstung? Nimmt man zum Transport seiner DSLR einen Fotorucksack oder doch eher nur eine Schultertasche?
Mit dem Jack Wolfskin ACS Photopack Pro beantwortet man sich direkt die Frage zum Fotorucksack, denn der ACS Photopack Pro ist so ein Rucksack, nur was für einer! Es gibt ihn in zwei Varianten, für mich eine Sekt oder Selters Frage. Nimmt man die kleine Variante im Daypack Format für Städtetripps oder kurze Ausflüge oder dann doch lieber die Pro Variante, wo man schon fast sein komplettes Fotostudio nebst Wanderausrüstung dabei haben kann?
Selber ist man seit Jahren mit einem kleinen Foto-Daypack von tamrac unterwegs gewesen, nur dass dieser Platzprobleme offenbarte, wenn man dann doch mehr als drei kleine Objektive, sein Weitwinkel oder eben ein richtiges Stativ mitnehmen wollte. Oftmals wurde dann auch das Hauptfach dafür verwendet, dass man darin die Teile verstaut hat, die im eigentlichen Fotofach nicht hineinpassten. Ein größeres Modell ist so dann auch notwendig geworden, sobald man in die eigentliche Tour- und Outdoorfotografie vordringen wollte.
Fotorucksack “ACS Photopack Pro” Jack Wolfskin
Man kann sich darüber streiten, ob man es so braucht, aber der ACS Photopack Pro von Jack Wolfskin offenbart erst einmal keine Kompromisslösungen. Schrie man zuvor nach mehr Platz für seine Fotoausrüstung, der Jack Wolfskin Rucksack bietet sie. War der Rucksack zuvor zu sehr Stadtrucksack, so ist der ACS Photopack Pro ein Tourenrucksack für Wanderungen und Reisen durch und durch. Im letzten Jahr hatten diese Rucksäcke bei uns auf der OutDoor in Friedrichshafen einen sehr guten ersten Eindruck hinterlassen, nun wollten wir uns nicht die Chance nehmen lassen und ihn mal in der Praxis auf Reisen und Wanderungen testen.
War ein Rucksack wie z.B. der tamrac Aero 70 eher ein Rucksack für den Stadtbummel, bei dem man vielleicht den Reiseführer oder Knabberkram im Hauptfach verstauen musste, bietet der Jack Wolfskin Rucksack Platz ohne Ende und offenbart faszinierenderweise auch immer wieder neue Details. Hat man gehobene Ansprüche ans Foto-Equipment, so ist der Jack Wolfskin aus unserer Sicht goldrichtig. Egal ob Ihr nun die Fotos auf dem Tablet oder Netbook anschauen wollt, Euer Fotoequipment beim Wandern mitnehmen mögt oder ihr Euch auch nach einem richtigen Tragesystem für den Fotorucksack gesehnt habt, bei Jack Wolfskin ist dies alles zu finden in der ACS Familie.
1. Eindruck vom Jack Wolfskin ACS Photopack Pro
Der Pro ist die erweiterte Version des Jack Wolfskin ACS Photopack und richtet sich an die ambitionierten Outdoor-Fotografen. Er hat noch mehr Organisationsfächer für Speicherkarten, Akkus, Kappen, Fernbedienung etc. zu bieten und präsentiert darüber hinaus nicht nur einen optimierten Zugriff auf den Kamera-Einsatz von der Seite, sondern wie auch der kleine Bruder auch für schweißtreibende Aktivitäten ein Netzrücken-Tragesystem. Wenn der Rucksack über den Schultern hängt, drehen wir beim Wandern den Rucksack nur noch nach vorne und schon hat man Zugriff auf das Kamerafach und die Kamera schnell im Anschlag. Wenn Ihr Euer Objektiv wechseln wollt, so ist dies auch kein Problem. Der Deckel vom Kamerafach ist „gesichert“ und ist spielend einfach geöffnet bzw. geschlossen. Den Rucksack auf dem Boden ablegen muss man bei diesem Exemplar wohl nur ganz selten.
Für uns das schönste ist jedoch, dass der Foto-Einsatz nun in der Tat alle Objektive eines „Normalsterblichen“ für das Arbeiten in der Natur fasst. Ihr könnt darin z.B. eine DSLR-Ausrüstung mit Body, drei bis vier Objektiven, Blitz und Zubehör verstauen. In meinem Fall wäre dies eine Nikon D90 mit montierten Reisetele Tamron 18-270 und in den Fächern ein Tamron 10-24 Weitwinkel, ein lichtstarkes Tamron 17-50, eine Nikkor Festbrennweite mit 35 mm und ein Metz 58 AF-2 Blitzlicht. Das zuvor erwähnte Zubehör könnt Ihr nach Eurem Belieben in den diversen Taschen am Rucksack unterbringen. Es bleibt also Euch überlassen, wo Ihr die Akkus oder Speicherkarten, Objektivdeckel, Putztücher, Taschentücher, Kugelschreiber, Euer Smartphone oder eben eine wasserdichte Hülle für die Kamera verstaut. Man kann pauschal sagen, dass der überwiegende Teil dieser Verstaumöglichkeiten dadurch geprägt ist, dass Ihr seht, was Ihr zuvor darin verstaut habt. Durchsichtige Kunststofftaschen oder halb transparente Einschübe helfen bei der Orientierung, denn eins ist definitiv sicher, egal wieviel ihr auch Zuhause liegen habt, die Chance, dass wirklich jeder Einschub oder Tasche voll ist, halte ich für gering.
Das eigentliche Hauptfach offenbart eine gepolsterte Innentasche, das „Wofür?“ ist wiederum Euch überlassen. Ihr könnt darin problemlos ein Tablet oder Netbook unterbringen und so unterwegs direkt Eure Fotos auf dem größeren Bildschirm anschauen.
Auf Wandertouren muss man bei diesem Rucksack jedoch auch keine Abstriche machen. Ihr habt immerhin noch drei Fächer in denen Ihr einerseits Wanderequipment wie Taschenmesser, GPS-Gerät oder Erste-Hilfe-Set unterkriegen könnt. Desweiteren habt ihr natürlich auch das große Fach für Regenkleidung und für die Verpflegung auf Tour. Taschentücher oder allerlei anderen Kleinkram, den man griffbereit haben will, könnt ihr auch in der Hüftgurttasche verstauen. Das GPS-Gerät könnt ihr alternativ genauso wie eine Wasserflasche am Schultergurt einhängen, denn dieser bietet jeweils einen Metall-D-Ring vorn an den Schultertragegurten für solche Dinge. Eine Wasserflasche könnt Ihr an der Seite auch in die Netztasche stecken, verdeckt Euch dort nur etwas die RV-Seitentasche. Darüber hinaus habt ihr diverse Kompressionsriemen, wo man sich z.B. Tarpstangen oder die Trekkingstöcke befestigen kann. Euer Stativ muss jedoch nicht an der Seite hängen. Sehr gut hängt das Stativ auf der Vorderseite, wobei hier das Stativ den Kameraeinsatz etwas verdeckt. Greift Ihr ohnehin von der Seite hinein, so ist die Kamera jederzeit gut erreichbar, lediglich der Objektivwechsel ist dann leichter, wenn das Stativ entfernt wurde. Ohnehin wird aber das ganze Handling sehr erleichtert. Ein großer gepolsterter Tragegriff auf der Front bietet z.B. die Möglichkeit den Rucksack daran zu ziehen oder eben nur den Zugriff auf das Hauptfach zu ermöglichen.
Details
- Zwei-Kammer-Fotorucksack
- flexibles Tragesystem mit optimaler Belüftung
- Hauptfach mit 2–fach Unterteilung, 9 Taschen
- herausnehmbare, gepolsterte Inneneinteilung
- herausnehmbares Notebookfach
- Stativ-/Kamera-Fixierung
- Regenhülle
Fotorucksack im ersten Praxistest
Unsere Testtouren sind recht wechselhaft gewesen. Einerseits konnte der Rucksack an der Nordsee bei einer klassischen Reise sein Spektrum abrufen, andererseits interessierte er uns bei der Outdoorfotografie, wo er auf Wanderungen auch seine Nehmerqualitäten als Wanderrucksack beweisen sollte.
Da der ACS Photopack Pro wie der ACS Photopack einen Netzrücken besitzt, ist man für sommerliche, schweißtreibende Touren bestens vorbereitet. Egal ob man nun an der Küste oder im Mittelgebirge unterwegs war, die sehr gute Belüftung ist einem garantiert. Und wenn doch mal Tropfen fallen, so ist die Regenhülle im eigenen Fach schnell entnommen und über den Rucksack gezogen.
Der Rucksack präsentierte sich auf Tour als allerbestens durchorganisiert, es scheitert lediglich an der eigenen, zuvor gewählten Verteilung, denn der Rucksack bietet nun deutlich mehr Stauraum. Beispiele gefällig? Unter dem elastischen Steckfach an der Seite hat der Jack Wolfskin Fotorucksack ein RV-Organizerfach. Darin habt Ihr drei Steckfächer und drei RV-Fächer mit Klarsichtfenster, in denen bei mir Akkus, Speicherkarten usw. aufgenommen wurden. Aber auch innen im Kamerafach-Deckel habt Ihr vier Speicherkarten-Steckfächer mit Sichtfenster und ein weiteres RV-Fach vorhanden. Wer noch weitere Speicherkarten unterbringen will oder eben von den Fächern nicht genug bekam, der findet außen auf der Vorderseite ein weiteres RV-Fach Organizerfach für Smartphone und Co. Nach einiger Zeit hat man es jedoch raus, wo man was verstaut hat und wo man günstig bzw. ungünstig hinkommt.
Gemessen haben wir es nicht, aber der Rucksack soll ein Volumen ohne Kamera- und Laptopeinsatz von 30 l besitzen. Nun hat man jedoch die Trennwände, das Kamerafach und gegebenfalls auch das Laptopfach, zurück bleibt wohl ein Platzangebot von vielleicht 12-15 Liter für die Ausrüstung, die eben überhaupt nichts mit Fotoequipment zu tun haben muss. Vielleicht etwas wenig, aber vollkommen ausreichend für Hardshell, Regenhose, Handschuhe und sicherlich auch trockener Wechselkleidung.
Blickt man auf den eigentlichen Einsatz als Fotorucksack, so kennt man es bereits, dass die Kamera-Einsätze eine variable Inneneinteilung bieten. Ihr könnt sie Euch so verstellen, wie Ihr gerade Lust und Laune habt bzw. Eure Kamera und Objektive diesen Platz benötigen. Wie man z.B. das Fach nutzen kann, das habe ich ja bereits zuvor mit der Auflistung der Objektive und des Blitzgerät vorgeschlagen, ansonsten findet bei uns noch mal die Daten zu den Fächern in der Übersicht.
Technische Daten
Gewicht: 1900 g
Außenmaße (HxBxT): 60 cm x 34 cm x 25 cm
Maße Kameraeinsatz (HxBxT): 25 cm x 23 cm x 10 cm
Laptopfach (HxBxT): 36 cm x 25 cm x 3,5 cm
Material: Cross Rip 420D (100% Nylon), Nailhead 420D (100% Nylon)
An die gepolsterte Laptoptasche kommt Ihr von oben heran, darin ist bei mir entweder ein Asus EeePC mit 10 Zoll Monitor oder das Samsung Galaxy Note 10.1. Größere Geräte passen natürlich auch, aber mangels eben solcher Testgrößen kann ich natürlich auch nicht sagen, aber welcher Größe Ende ist. Aber auch hier verweise ich gern mal auf die eingefügten Daten.
Testfazit
Mit dem Jack Wolfskin ACS Photopack Pro hatten wir einen Rucksack im Test, der bislang keine Kompromisse offenbart hat. Man muss sich natürlich bei dem Rucksack selber fragen, ob man nun genau diese Art von Fotorucksäcken sucht. Hat man eine Spiegelreflexkamera und eben keine Systemkamera, so ist er mit dem Platz, den er für die Kamera und ihr Equipment bietet sehr gut. Suchte man einen Rucksack, den man auch auf Wandertouren nutzen kann, so ist auch hier wieder das Richtige gefunden, den man sieht sofort, dass die Marke auch Trekkingrucksäcke im Sortiment hat, bei denen ebenfalls die Last gut verteilt werden muss.
Ein echter Pluspunkt für unsere Bewertung ist die gute Organisation der Aurüstung, denn wahrlich jeder Punkt des Fotoequipment ist stets griffbereit und sicher verstaut in einen der vielen Organizerfächer. Für uns ist der Rucksack eine klare Kaufempfehlung.
Guter artikel
frage, was ist das für ein stativ (model) wo ihr da im bild zeigt/verwendet
danke und gruss
Wir nutzen das Slik Sprint Mini II GM Stativ
Hi,
habt ihr das Notebook Fach meistens im Rucksack? Ich habe es eigentlich nur drin wegen der besseren Polsterung. Ohne kommt es mir etwas wenig vor. Wie seht ihr das?
Gruß Sascha